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Die Arbeit Traffic, bestehend aus den zwei Tableaus Parking Lot und Roundabout, beschäftigt sich mit Beobachtungen abseits der medienrelevanten Ereignisse in Ägypten. Entstanden sind sie im Januar/Februar 2012 in Kairo rund um den Jahrestag der Revolution, die 2011 auf dem zentralen Tahrir-Platz ihren Ausgang genommen hatte.
Parking Lot zeigt die Beobachtung des Parkplatzes am Justizpalast im Zentrum Kairos. Im Verlauf von zwei Wochen spiegeln sich die Ereignisse rund um den Tahir-Platz in der Nutzung des Parkplatzes. Die Beobachtung setzt ein am Tag nach dem Jahrestag des Beginns der Revolution, der mit friedlichen Demonstrationen begangen wurde. Kurze Zeit später werden Einsatzwagen der Sicherheitspolizei auf dem Parkplatz stationiert, um jederzeit Demonstrationen bekämpfen zu können. Nach den Ereignissen in Port Said (gewaltsame, vermutlich von den Sicherheitskräften provozierte Ausschreitungen im Fußballstadion von Port Said mit mindestens 77 Toten) beginnen neue Proteste am Tahir und gewaltsame Ausschreitungen im Regierungsviertel; die Polizeikräfte verschwinden ebenso wie die Autos der Kairoer Bürger, die diese anderswo sicher parken. Sobald die Proteste abebben, sind die Polizeiwagen zurück. Roundabout zeigt die Beobachtung des Tahrir-Platzes, eines zentralen Kreisverkehrs im Zentrum Kairos, ohne die konkreten Ereignisse, die im Zusammenhang mit den politischen Umwälzungen des Landes stehen, ins Zentrum zu setzen. Die fotografische Betrachtung konzentriert sich ganz auf das Alltägliche. Wir kennen die Bilder von diesem Ort, Bilder der Versammlungen, der Revolution, der Gewalt. Diese sind im gezeigten Tableau enthalten, das Wissen um die Ereignisse bildet den Hintergrund für die Betrachtung. Die Fotografien konzentrieren sich jedoch ganz auf das ägyptische Alltagsleben: die Gebrauchsweisen der Straße, den Verkehr, Taxis, Busse, Mofas und die Menschen, die die Straße benutzen. |