Mobilität ist eine große Herausforderung in einer Stadt, die so schnell wächst wie Bangalore.
Die ständig steigende Anzahl motorisierter Fahrzeuge erzeugt Staus zu fast jeder Tageszeit. Mofas
schwärmen wie Fledermäuse und konkurrieren mit Privatautos, Auto-Rickschas, Taxis und Bussen
um Straßenraum, während sie um Fußgänger und Fahrradfahrer herumkurven. Busse stecken im Verkehr
fest und die Verbindung zum Ziel ist problematisch. Der Fußmarsch zur Bushaltestelle ist
beschwerlich, da Bürgersteige aufgrund schwerer Beschädigungen, illegaler Müllentsorgung,
geparkter Autos, Lagerung von Baumaterialien oder wuchernder Pflanzen kaum benutzbar sind.
Fußgänger teilen sich die viel befahrenen Straßen mit motorisiertem Verkehr und riskieren
ihr Leben, da es kaum Vorkehrungen für eine sichere Straßenüberquerung gibt. Die Metro,
die gerade ihren ersten Tunnelabschnitt in Südindien eröffnet hat, was die Ost-West-Verbindungslinie
nun durchgehend befahrbar macht, verspricht Abhilfe, da Pendler damit beginnen, diesen Service zu nutzen.
Viele Ideen für bessere Mobilität werden diskutiert: Die Integration des öffentlichen Nahverkehrs,
die Etablierung von Park and Ride Systemen, bessere Informationen für Buslinien, Verbesserung der
Bürgersteige oder Anreize zum Fahrradfahren.
Diesen Themenkomplex betrachtet Bettina Lockemann in Commuter Space und visualisiert die Atmosphäre der Dichte und die Problematik der Verkehrssituation auf den Straßen. Trotz der vielen Schwierigkeiten, entstehen aber auch Räume, die kreativ von den Menschen genutzt werden, um die Umstände der alltäglichen Bewegung zwischen unterschiedlichen Orten erträglicher zu gestalten. Die Arbeit Commuter Space entstand während der bangaloREsidency am Goethe-Institut/Max Mueller Bhavan und dem Indian Institute for Human Settlements in Bangalore im April und Mai 2016. |
Das Projekt wurde gefördert durch das Goethe-Institut Bangalore. |