internationale stadt  1999
Was ist das konstituierende Moment unserer Stadtwahrnehmung? Von vielen Städten der Welt haben wir ein Bild im Kopf, das sich aus den Bildern, die wir von diesem Ort wahrgenommen haben, zusammensetzt. Wir erinnern zunächst die verbreiteten Klischees. Sind wir an einem Ort einmal für eine längere Zeit gewesen, differenziert sich die Wahrnehmung, unser Bild wird schärfer und grenzt sich mehr von den Klischeevorstellungen ab. Ist es möglich, in verschiedenen Städten Bilder zu fotografieren, die nichts Ortstypisches mehr beinhalten, sondern ein allgemeines Bild von Stadt entwickeln?

In New York, Berlin, London, Paris und Zürich wurden Bilder fotografiert, die man überall hätte machen können. Internationale Stadt besteht aus 81 Bildern und wird als Diaprojektion gezeigt. Es geht nicht darum, Suchbilder zu erzeugen, wo jeder das Straßenpflaster oder die Baumeinzäunungen absucht, um Hinweise auf den Herkunftsort der Fotografie zu bekommen. Ausschlag gebend ist die Erzeugung des Bildes einer Generic City – wie Rem Koolhaas die Internationalisierung der zeitgenössischen Städte nennt. Die Bilder zeigen nichts, was man nicht schon kennt und bieten gerade deshalb eine Projektionsfläche für die eigenen Erfahrungen mit Städten und mit Bildern von Städten. Wichtig ist hier auch, dass es sich um eine rein fotografische Arbeit handelt, die nicht digital bearbeitet wurde. Das fotografische Moment der Authentizität ist hier elementar. Es geht um die abbildenden Qualitäten des Mediums und wie sie für bestimmte Intentionen nutzbar gemacht werden können.
Kurzbeschreibung


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